Am Anfang meines Praktikums wusste ich gar nicht was damit gemeint ist „O-Töne aufzuzeichnen“ oder „On-Air zu gehen“… Nun eine kleine Einführung in die Sprache derer, die „Radio machen“ 😉
„Wir werden dann noch O-Töne von Ihnen aufzeichnen…“ – ok, machen wir das. Aber was sind O-Töne denn überhaupt?
Ein gutes Beispiel ist die Charity-Aktion „Hörer helfen Kindern“. Zur Weihnachtszeit werden in den Sendungen immer Aufrufe gemacht, wie viel Geld beispielsweise für ein kleines Mädchen zusammen kommen muss, damit die Familie Ihrer Tochter einen Rollstuhl kaufen kann. Natürlich ist die Mutter dann nicht live im Studio, wenn sie erklärt was ihrer kleinen Tochter fehlt. In dem Moment spielt der Moderator O-Töne (Original-Töne) von der Mutter ab. Die Mutter wird ein paar Tage vorher interviewt und dieses Interview wird aufgezeichnet. So kann man später Versprecher rausschneiden und das ganze ein wenig kürzen.
O-Töne sind ein einmaliges und daher nicht reproduzierbares, aufgezeichnetes akustisches Ereignis.
„Nachher hören sie live On Air den Trainer der Hamburg Freezers…“ – on Air? In der Luft?!…
On Air bedeutet, dass der Moderator und in dem Falle auch der Trainer live zu hören sind. Der Trainer ist also zu Gast im Studio und spricht live, d.h. von ihm wurden keine O-Töne aufgezeichnet, die dann abgespielt werden. Seine Versprecher werden also live übertragen 😉 Wenn der Moderator On Air geht, darf keiner das Studio betreten. Dann leuchtet auch ein rotes Licht, das den Eintritt in das Studio verbietet.
„Können wir die Jingle noch einmal abspielen?…“ – Was wollen wir abspielen..?!
Eine Jingle ist eine kurze, einprägsame Tonfolge. Sie ist das akustische Erkennungsmerkmal eines Radiosenders und soll den Sender stärker profilieren. Dies hier ist beispielsweise eine der bekanntesten Jingles von Radio Hamburg >>klick<< . Es gibt verschiedene Arten von Jingles beispielsweise:
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Opener: kurze Jingle, ohne anschließendes Musikbett. Wird benutzt zur Eröffnung einer Sendung z.B. Nachrichten, Wetter,…
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Closer: Jingle zum beenden von Musikbetten oder Moderationen
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Claim: beinhaltet oft den Sendernamen, die Frequenz und/oder den Slogan des Senders (gesprochen oder gesungen)
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Promo: Jingle zur sendereigenen Werbung, z.B. bei Gewinnspielen.
„Ich finde das Musikbett passt nicht zu der Sendung…“ – Musikbett?!
Ein Musikbett ist die Melodie, die bei Moderationen im Hintergrund zu hören ist. Es gibt kaum eine Moderation ohne Musikbett im Radio zu hören, auch bei Verkehr und Wetter hört man dies. Bei den Nachrichten ist allerdings kein Musikbett gelegt, da es sonst zu aufdringlich wirkt oder vom Inhalt ablenkt.
„Gleich hören sie live und unplugged Jan Delay – Klar…“ – un..was?!
Unplugged ist die Akustikversion des Songs. Ursprünglich wurde er mit Hilfe elektronischer Veränderungen produziert und nun nur auf akustischen Instrumenten eingespielt.
„Gleich hören sie den Song einer Frau, die seit 20 Jahren mit ihrem Mann zusammen ist…“ – Wer könnte das bloss sein… ?!
Das fettgedruckte ist ein sogenannter Cliffhanger. Der Begriff steht für den hängenden Ausgang einer Handlung auf ihrem Höhepunkt am Ende einer Episode, welcher Fragen offen lässt. Die Hörer lassen den Sender also an, weil sie überlegen von wem der Song sein könnte.. Im Fernsehen kennt man so etwas bei Sendungen – „Das sehen sie nach der Werbung“. Als Zuschauer bleibt man dann dran,weil man sehen will, wie es weitergeht. Schlau, schlau… 😉