FAMI an der TUB_HH

Meine Ausbildung

Archiv für den Monat “November, 2010”

Letztes Praktikum während meiner Ausbildung

Im Januar steht mein letztes Praktikum während meiner Ausbildung an. Dieses absolviere ich in der Zentralbücherei Meckelfeld der Gemeindebücherei Seevetal. Auf dieses Praktikum freue ich mich schon, da ich mir als Kind fast jede Woche in der Gemeindebücherei Maschen Bücher ausgeliehen habe. Ab und zu stand auch ein Ausflug in die Zentralbücherei Meckelfeld an, wo ich dann noch mehr Auswahl an Lesestoff hatte. Oft besuchten wir auch mit der Grundschule Lesungen von Autoren. Gut erinnern kann ich mich noch an die Lesungen des Autors Erhard Dietl der uns damals die Geschichten der Kinderbuchreihe „Die Olchis“ vorgelesen hat.

Die Gemeindebücherei Seevetal hat Zweigstellen in :

In meinen Augen war die Bücherei damals sehr gross und beinhaltete eine Menge Bücher. Wenn ich mir jetzt die Bücherei in Maschen und/oder Meckelfeld anschaue ist das gar nichts gegen die Bibliotheken die ich während meiner Ausbildung alle gesehen habe. Es ist halt doch eine kleine Dorfbücherei… Ich bin gespannt dort mal hinter die Kulissen zu schauen!

Studieren ohne Bücher, geht das ?!

Ich weiss gar nicht wie aufgeschmissen die Studenten an unserer Bibliothek wären,wenn wir diese für einen gewissen Zeitraum schließen müssten und keiner mehr an die Bücher rankommt. Wie und wo würden die Studis denn dann lernen? Natürlich kann man auch in seinen eigenen 4 Wänden lernen und in anderen Bibliotheken Bücher ausleihen, aber das alles in der eigenen Uni tun zu können ist natürlich viel bequemer…

Wie das ist,wenn die Bibliothek von einen Tag auf den anderen geschlossen wird und es nicht klar ist, wann sie wieder öffnet haben die Studenten der Universität in Konstanz erfahren. Dort wurde in den Räumen der Bibliothek Asbestfasern gefunden… hier geht’s zum Artikel!

Besuch der Bibliotheca Johannei

Am Dienstag, 16.11.10 haben wir mit unserer Klasse die Bibliotheca Johannei der Gelehrtenschule des Johanneums besucht…

 

Diese Schule wurde 1529 von Johannes Bugenhagen, dem Reformator Hamburgs und Freund Martin Luthers, gegründet. Damals war die Schule noch im ehemaligen St. Johannis-Kloster (heute Rathausmarkt) untergebracht. Seit 1914 befindet sie sich an der Maria-Louisen Straße/Winterhude. Prominente wie z.B. der Musiker Lotto King Karl oder der Architekt Gottfried Semper, der unter anderem die Semperoper in Dresden baute, besuchten die Gelehrtenschule des Johanneums.

Der Architekt legte bei Bau der Schule fest, dass eine Bibliothek ein Teil der Schule sein solle. Und so wie er es sagte wurde es auch umgesetzt. Zu der Zeit als die Schule eingerichtet wurde besaß die Bibliothek Bestände,die aus den Klöstern kamen. Also hauptsächlich christliche Bücher, deren Nutzer die Lehrer der Klosterschule waren. Im Jahre 1610 beauftragte der damalige Senat Sebastian von Bergen Bücher zu sammeln. Von Senatoren, Kaufleuten etc. nahm er Geld- und Buchgeschenke entgegen und trug in die Bücher die Namen des Stifters ein um andere anzureizen ebenfalls Bücher zu stiften. 1648 wirde die Bibliothek von dem Direktor der Schule für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Später wurden die Bücher der Staats- und Universitätsbibliothek vermacht und sind noch heute dort zu finden. Erkennen kann man sie auf den goldenen Lettern mit dem Aufruck „Schola St. Johannis“ auf dem Buchrücken. 1751 wurde die Bibliothek zur Stadtbibliothek umfunktioniert und es wurde ein Bibliothekar angestellt. Ab dem Jahre 1801 stellte der Staat Geld zur Verfügung und der Bestand vergrößerte sich. Da der Raum irgendwann nicht mehr reichte wurde 1825 ein Neubau am damaligen Domplatz (heute Speersort) geschaffen. 1914 zog die Schule dann in das heutige Gebäude um und wurde von da an von den Schülern gut genutzt.

Heute untergliedert sicht die Bibliothek in zwei Teile. Es gibt die neue und die alte Bibliothek. Durch die neue Bibliothek gelangt man in die alte. Hier haben jedoch nur die Schüler der Oberstufe Zutritt. Dort lagern die alten Bücher, die damals schon ein Teil des Bestandes waren. Zwischen 1866 und 1872 wurden die Bestandsgruppen eingeführt, so dass seit fast 150 Jahren die Bücher mithilfe dieser Kategorien in den Regalen aufgestellt werden. Die Gruppen sind nach der Wichtigkeit geordnet…. Hier ein kleiner Ausschnitt:

I         Griechische Literatur

II        Latein

III       Deutsche Literatur

IV       Englische Literatur

usw. …

Insgesamt befinden sich in der alten Bibliothek circa 52.000 Drucke, deren Geschichte bis in das 16. Jahrhundert zurückreicht und echte Schätze aufweist. Beispielsweise zahlreiche Erstausgaben des 18. und 19. Jahrhunderts und auch Inkunabeln.Am 03.02.2010 wurde die alte Hauptbibliothek nach umfangreichen Baumaßnahmen wieder eröffnet.

In der neuen Bibliothek befindet sich eine Leseecke und circa 20 PC-Arbeitsplätze. Der Bestand bezieht sich auf den Lehrplan der Schule und beläuft sich auf insgesamt 3500 Büchern. Diese Bücher können 2 Schultage ausgeliehen und nicht verlängert werden. Eröffnet wurde der neue Teil der Bibliothek im Jahr 2008 (hier ein kleiner Artikel dazu)

Betreut wird die Bibliothek von einer Lehrerin der Schule, der Mutter eines ehemaligen Schülers und seit 3 Jahren arbeitet auch ein Bibliothekar dort. Die Anschaffung der Bücher erfolgt durch Geld- oder Sachspenden, da die Bibliothek kein Etat hat.

Ich fand den Besuch der Bibliothek spannend, da ich mich noch nie mit der Arbeit in einer Schulbibliothek befasst habe und diese Bibliothek einen ganz besonderen Eindruck auf mich gemacht hat. Gerade der alte Teil der Bibliothek hat mich fasziniert,da ich beispielsweise noch nie eine Inkunabel in der Hand hatte sondern nur aus dem Berufsschul Unterricht kannte. Direkt wenn man den alten Teil der Bibliothek betrat lag ein ganz besonderes Gefühl in der Luft und man hatte richtig Lust in den alten Büchern zu stöbern.

Hier noch ein schönes Video der Bibliothek um denen, die noch nicht da waren, einen Eindruck zu verschaffen.

Radio Hamburg Moderator Julian Krafftzig und ich

Radio Hamburg Moderator Julian Krafftzig und ich

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